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Boden ausgleichen

Boden ausgleichen

Ganz gleich, ob im Neubau oder beim Sanieren bestehender Räume: Es gibt mehrere Gründe dafür, dass ein Boden ausgeglichen werden muss. Einerseits ist es möglich, dass beim Gießen des Untergrunds unsauber gearbeitet wurde und Unebenheiten oder gar ein größeres Gefälle vorliegen. Andererseits fällt auch erst beim Erneuern des eigentlichen Fußbodens auf, dass der Untergrund für einen neuen Bodenbelag nicht bereit ist, weil er arge Schäden aufweist. In all diesen Fällen ist es essenziell, dass Sie den Boden zuerst ausgleichen, bevor Sie ihn mit neuem Bodenbelag versehen. Wir zeigen Ihnen, wie es geht!


Möglichkeiten zum Bodenausgleichen

Es gibt im Großen und Ganzen zwei Varianten, wenn es darum geht, einen Boden zu nivellieren. Wenn Sie Glück haben, entdecken Sie nur kleinere Unebenheiten, sodass Sie bloß punktuell ausgleichen müssen. Bei schwerwiegenden Schädigungen oder gar einer Schieflage müssen Sie ihn jedoch komplett überarbeiten, um eine ebene Fläche zu erhalten. 

Ausbessern kleinerer Unebenheiten

Sind lediglich kleinere Bereiche mit Unebenheiten oder schadhafte Stellen im Boden vorhanden, reicht meist ein Ausgleichen mit Spachtelmasse. Das Ausgießen des kompletten Bodens ist dann nicht notwendig. Sie sollten aber trotzdem für eine ebene, schadfreie Fläche sorgen.

Tipp: Wünschen Sie sich dafür eine Anleitung? Werfen Sie einen Blick auf den folgenden Punkt Vorbereitungen treffen. Die Vorarbeiten zum kompletten Bodenausgleich entsprechen in der Regel den Arbeitsschritten, die Sie beim Beseitigen kleinerer Unebenheiten angehen müssen. Im Anschluss füllen Sie die Schadstellen mit Ausgleichsmörtel und ziehen ihn mit einer Kelle glatt, sodass eine ebene Fläche entsteht. Dann lassen Sie alles gut austrocknen.

Komplettprogramm mit Nivelliermasse

Liegen nicht nur kleinere Abplatzungen hier und da vor, sondern ist der Boden stärker beschädigt oder gar mit Gefälle versehen, müssen Sie ihn vollflächig mit Ausgleichsmasse bearbeiten. Wichtig ist dabei, dass Sie bei der Auswahl des Nivellierprodukts darauf achten, dass die Materialien harmonieren.

Besteht der zu bearbeitende Untergrund zum Beispiel aus Zement- oder Betonestrich, sollten Sie zu einer Masse ohne spezielle Zusätze greifen. Heizestrich oder Gussasphalt hingegen erfordern Fließspachtel mit erhöhter Flexibilität. In der Regel können Sie diesen auch zum Ausgleichen von Naturholzböden oder Trockenestrich nutzen, wenn Sie darauf später einen Bodenbelag auftragen möchten.

Hinweis: Beachten Sie dabei aber stets die Hinweise der Hersteller. Den Verpackungen entnehmen Sie, wofür sich die Nivelliermasse eignet, und gleichzeitig erhalten Sie wichtige Informationen, wie Sie beim Bodenausgleichen vorgehen sollten.


Anleitung: Boden ausgleichen – Schritt für Schritt

Welche Arbeiten Sie ausführen müssen und welche Werkzeuge sowie Materialien Sie dafür benötigen, erfahren Sie in der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Benötigte Utensilien beim Bodennivellieren

Haftgrund

SYCOFIX ® Putz- und Haftgrund LF Konzentrat

SYCOFIX ® Putz- und Haftgrund LF Konzentrat 2 bis 5 L | für nachfolgende Beschichtungsarbeiten

Randdämmstreifen

 weber.floor 4960 - Randdämmstreifen TDS

weber.floor 4960 - Randdämmstreifen TDS 8 mm x 25 m | selbstklebender Standfuß

Bodenausgleichsmasse

 Remmers Multiplan SIC

Remmers Multiplan SIC - Bodenausgleichsmasse 25 kg | frühbelastbar, selbstnivellierend

Bodenausgleichsmasse

maxit floor 4040 (weber.floor 4040)

maxit floor 4040 (weber.floor 4040) Bodenausgleichsmasse 25 kg | standfest oder fließfähig verarbeitbar

Vorbereitungen treffen

Um den Boden ausgleichen zu können, müssen Sie ihn vorher gründlich säubern. Er sollte frei von Staub, Schmutz und fettigen Rückständen sein. Entfernen Sie alle losen Materialien. Kleben Sie außerdem alle Stellen ab, die Sie nicht mit der Ausgleichsmasse versehen möchten. Dafür eignet sich Maleracryl oder Silikon. Gehen Sie dabei möglichst sorgfältig um, Nivelliermasse findet selbst die kleinsten Aussparungen. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und Sie haben alle benötigten Utensilien zur Hand? Dann können Sie sich an das Ausgleichen Ihres Bodens machen.

Boden mit Randdämmstreifen entkoppeln

Schritt 1: Boden entkoppeln

Zuerst entkoppeln Sie den Boden von den Wänden. Bringen Sie dafür mindestens 5 mm starke Randdämmstreifen dort an der Wand an, wo sie auf den Boden trifft. Damit sorgen Sie für einen besseren Trittschallschutz. Nutzen Sie am besten selbstklebende Streifen. Alternativ befestigen Sie sie zusätzlich mit einem Tacker an der Wand.

Kontrollieren Sie im Anschluss, dass Sie alles gut abgedichtet haben. Am wichtigsten sind vor allem Türöffnungen in andere Räume. Selbst ein schmaler Schlitz sorgt im Nu dafür, dass sich die Ausgleichsmasse auch in angrenzenden Räumen ausbreitet.

Unser Tipp: Planen Sie den Zeitpunkt für Ihr Projekt sorgfältig. Putz sollte nicht bei Temperaturen unter 5 °C verarbeitet werden. Haben Sie daher immer ein Auge auf die Wettervorhersage. Kurze Arbeitswege ermöglichen eine schnelle Verarbeitung. Platzieren Sie die benötigten Materialien deswegen griffbereit. Achten Sie gleichzeitig darauf, dass sie vor der Witterung geschützt sind.

Haftbrücke mit Rolle auftragen

Schritt 2: Haftbrücke auftragen

Nun geht es ans Grundieren. Denn bevor Sie die Ausgleichsmasse zum Bodennivellieren auftragen, müssen Sie den Untergrund vorbereiten. Ideal ist ein Haftgrund, der mit Quarzsand versetzt ist. Dadurch erhalten Sie einen optimalen Verbund zwischen Boden und Ausgleichsmasse.

Den Auftrag des Haftgrunds erledigen Sie am besten mit der Malerrolle. Gelangt die Rolle nicht bis zum Rand, können Sie Feinheiten mit einem Pinsel nacharbeiten.

Risse in Boden beseitigen

Schritt 3: Risse und Löcher füllen

Ist der Haftgrund getrocknet, geht es daran, eventuelle Schadstellen auszubessern. Dafür können Sie speziellen Ausgleichsmörtel nutzen oder einfach die Ausgleichsmasse. Wie Sie die anrühren, erfahren Sie im nachfolgenden Punkt. Wichtig: Machen Sie sich nicht zu viel Mühe. Verschließen Sie wirklich nur grobe Schnitzer. Kleine Löcher und Rillen füllt die Ausgleichsmasse später ganz von allein.

Ausgleichsmasse anrühren

Schritt 4: Ausgleichsmasse anrühren

Jetzt ist es an der Zeit, die Nivelliermasse zum Bodenausgleichen anzurühren. Hierfür brauchen Sie einen oder mehrere Baukübel und am besten eine Bohrmaschine mit Quirl. Verarbeiten Sie die Masse so, wie auf der Packung beschrieben.

Achtung: Beim Verrühren kann es zu einer starken Staubentwicklung kommen. Tragen Sie in jedem Fall Handschuhe und eine Atemschutzmaske. Eine Schutzbrille kann ebenfalls nicht schaden.

Unser Tipp: Die Ausgleichsmasse muss ständig in Bewegung sein, weil sie sonst beginnt, schon im Kübel zu trocknen. Suchen Sie sich zum Verteilen also noch einen Helfer, der sie ständig rührt. Dann können Sie sie in Ruhe verteilen und geraten nicht in Stress.

Ausgleichsmasse verteilen

Schritt 5: Ausgleichsmasse verteilen

Ist die Masse zum Bodenausgleichen fertig, beginnen Sie in der hintersten, schwer zugänglichen Ecke des Raumes mit dem Verteilen. Von dort arbeiten Sie sich zum Raumausgang vor. Geben Sie die Ausgleichsmasse mithilfe eines Eimers auf den Boden und helfen Sie mit einem Flächenspachtel nach, sodass sie sich gut verteilt.

Nivelliermasse mit Stachelwalze entlüften

Schritt 6: Nivelliermasse entlüften

Damit im nivellierten Boden keine Luftbläschen entstehen und er somit instabil wird, müssen Sie ihn entlüften. Dafür gehen Sie schon beim Verteilen immer mal wieder mit einer Stachelwalze über die angeglichene Fläche. Eine gute Alternative stellen Nagelsohlen dar. Ist der neue Boden ausreichend entlüftet, können Sie die gesamte Masse trocknen lassen.

Boden abschleifen

Schritt 7: Unebenheiten abschleifen

Ist alles trocken, überprüfen Sie Ihren neu ausgeglichenen Boden auf Unebenheiten. Die können zum Beispiel am Rand oder in den Ecken auftreten. Das ist kein Problem, sondern relativ normal. Sie bessern sie mit einer Handschleifmaschine aus. Auch hier ist es essenziell, dass Sie eine Atemschutzmaske tragen.

Optional – Schritt 8: Nivelliermasse als Bodenbelag: Versiegeln nicht vergessen

Sie möchten nun keinen Fußbodenbelag aufbringen, sondern die Nivelliermasse als Fußboden nutzen? Schleifen Sie sie sorgfältig ab und versiegeln Sie sie dann. Fertig!


So viel Ausgleichsmasse brauchen Sie

Möchten Sie im Voraus ermitteln, wie viel Nivelliermasse Sie zum Bodenausgleichen benötigen, müssen Sie die Höhenunterschiede heranziehen.

Mittelwert Menge Ausgleichmasse = (Höhe der Raumecke + Höhe des Raummittelpunktes) / Anzahl der Messpunkte

Nutzen Sie am besten ein Richtscheit mit Wasserwaage. Damit bestimmen Sie die Höhe in jeder Raumecke und die Höhe des Raummittelpunkts. Die Höhenunterschiede addieren Sie. Im Anschluss teilen Sie sie durch die Anzahl der jeweiligen Messpunkte.

Damit erhalten Sie einen guten Mittelwert für den zu überbrückenden Höhenunterschied. Nun nutzen Sie die Herstellerangaben zum Verbrauch des jeweiligen Produkts und ermitteln damit die ungefähre Menge an Ausgleichsmasse, die Sie sich anschaffen müssen.


Was kostet es, einen Boden auszugleichen?

Wie viel es kostet, einen unebenen Boden auszugleichen, lässt sich gar nicht so leicht pauschalisieren. Schließlich hängt es stets davon ab, wie groß Ihr Raum ist und wie gravierend die Höhenunterschiede. Wichtig ist ebenfalls, für welche Nivelliermasse Sie sich entscheiden. Die reinen Materialkosten belaufen sich deshalb auf ungefähr 10 bis 25 Euro pro m². Hinzu kommt, welche Hilfsmittel Sie sich anschaffen müssen. Viele Geräte – zum Beispiel eine Bohrmaschine mit Quirl oder eine Handschleifmaschine – können Sie durchaus auch mieten. Zu guter Letzt hängen die Gesamtkosten davon ab, ob Sie sich die Arbeiten selbst zutrauen oder ob Sie professionelle Handwerker dafür beauftragen möchten. Für das Vorbereiten, Gießen und Schleifen sollten Sie gut und gerne noch einmal 5 bis 15 Euro pro m² an Lohnkosten einplanen.

PositionUngefähre Kosten in Euro pro m²
Material 10 bis 25
Arbeitskraft 5 bis 15

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