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Bodenplatte abdichten

Bodenplatte abdichten

Die Bodenplatte ist enorm wichtig für die Stabilität des gesamten Gebäudes. Außerdem bildet sie das Verbindungsglied zwischen dem Erdreich und der Bausubstanz. Eine gute Isolation gegen Kälte und Feuchtigkeit darf deshalb nicht fehlen. Wir zeigen Ihnen, was es über das Bodenplatte-Abdichten zu wissen gibt und wie sich der Prozess zwischen Neubau und nachträglichem Hinzufügen unterscheidet.


Allgemeines zur Bodenplatte

Die Bodenplatte ist die Basis eines jeden Gebäudes. Sie besteht in der Regel aus Beton, in den eine Stahlbewehrung zur besseren Stabilität eingebaut ist. Wichtig: Das Bauteil ist nicht mit dem Fundament gleichzusetzen. Fundament und Bodenplatte gehen manchmal ineinander über, zudem übernimmt letztere hin und wieder abstützende Funktionen. Sie sind jedoch unterschiedliche statische Bestandteile eines Gebäudes. Deswegen bezeichnen wir die Bodenplatte ebenfalls als Sohlplatte oder Gründungsplatte.

Gründe zum Isolieren der Bodenplatte

Eine Bodenplatte ohne Abdichtung kostet Sie nicht nur Ihre Wohnqualität, sondern auf lange Sicht sogar Geld. Erfahren Sie mehr darüber, warum es sich auszahlt, von Anfang an umfangreich zu dämmen.

Schutz vor eindringender Kälte

Die unerbittliche Winterkälte macht sich nicht bloß in der Luft bemerkbar, sondern auch im Boden. Das Erdreich speichert frostige Gegebenheiten zudem viel länger und strahlt sogar noch in den ersten Frühlingswochen kühl ab. Besitzt Ihr Wohnhaus keine ausreichende Bodenplatten-Abdichtung, wirkt sich das ebenfalls auf die Wärme in Ihren Räumen aus. Dadurch entsteht eine wenig heimelige Atmosphäre, da vor allem der Fußboden im Winter stets unangenehm kalt bleibt. Außerdem müssen Sie stärker heizen, um Ihre ideale Wohlfühltemperatur zu erhalten. Das ist nicht nur überaus ineffizient und schlecht für die Umwelt, sondern richtig teuer.

Keine eindringende Feuchtigkeit

Eine nicht ausreichend isolierte Gründungsplatte lässt nicht bloß die winterliche Kälte in Ihr Haus einziehen, sondern auch unwillkommene Feuchtigkeit. Das gilt es in jedem Fall zu vermeiden, da mit durchfeuchtetem Mauerwerk sowohl ein schlechtes Raumklima als auch Schimmelbefall einhergeht. Außerdem riskieren Sie damit neben einem klammen, feuchten Keller, dass sich die Nässe im gesamten Haus ausbreitet: Durch die wirkenden Kapillarkräfte zieht die Feuchtigkeit mit Leichtigkeit durch die Wände nach oben. Das kann die gesamte Bausubstanz schädigen. Lediglich eine abgedichtete Bodenplatte und eine Horizontalsperre können das verhindern.

Nutzung der direkt anschließenden Räume

Ihr Keller soll Ihnen als Erweiterung des Wohnraumes dienen und Sie möchten Hobbyräume, Gästezimmer oder ein kleines Fitnessstudio einrichten? Das geht nur, wenn die Bodenplatte richtig abgedichtet wird. Ansonsten ist ein effektiver Gebrauch der Räumlichkeiten leider nicht angenehm oder – im schlimmsten Fall – durch Schimmelentwicklung gar gesundheitsschädlich.

Haus ohne Keller: Lohnt sich das Abdichten der Bodenplatte dann eigentlich?

Das Bodenplatte-Abdichten lohnt sich stets! Vor allem, wenn das Haus über keinen Keller verfügen soll. Bei Gebäuden mit Untergeschoss können die Räume unter Umständen die negativen Aspekte einer nur unzureichend oder überhaupt nicht isolierten Sohlplatte kompensieren. Zumindest, wenn Sie sie selten nutzen. Das ist natürlich alles andere als energieeffizient und wird deswegen heutzutage nicht mehr in Betracht gezogen. Außerdem leiden die Räume direkt auf der ungedämmten Bodenplatte unter einem feuchten und kalten Klima. Damit erschwert sich Ihnen selbst das Lagern gerade nicht gebrauchter Gegenstände im Keller. Das Bodenplatte-Abdichten ist also in jedem Fall erforderlich.


Der Aufbau einer Bodenplatten-Abdichtung

Aufbau einer Bodenplatte

Eine normgerecht abgedichtete Gründungsplatte im Neubau besteht aus mehreren Ebenen:

  • ● Kapillarbrechende Schicht
  • ● Drainage
  • ● Abdichtung der Ober- und Unterseite der Bodenplatte
  • ● Wärmedämmende Schichten unter- und oberhalb der Sohlplatte

 

Nur bei sorgfältiger Ausführung all jener Ebenen entsteht eine Bodenplatte, die abgedichtet ist – sowohl gegen Kälte als auch gegen Nässe.


Richtlinien für das Abdichten der Bodenplatte bei Neubauten

Bodenplatten-Abdichtungen sind genauestens geregelt und unter speziellen DIN-Normen festgeschrieben. Die wichtigste Grundlage stellt die DIN 18533 dar. Sie beschreibt die korrekte Abdichtung von erdberührten Bauteilen. Damit kommt sie vor allem bei Neubauten zum Tragen. Doch selbst beim Sanieren von Altbauten findet sie Verwendung.

Das Isolieren einer Sohlplatte erfolgt am besten gleich beim Bau selbiger. Das liegt nicht bloß daran, dass Sie laut der aktuellen Gesetzgebung zum Neubau von Gebäuden gar keine andere Wahl haben, als bestimmte Dämmwerte einzuhalten. Es ist zudem viel praktischer und kostenschonender, als die Bodenplatte-Abdichtung im Nachhinein vorzunehmen. Die wichtigsten Abdichtfaktoren gibt die Norm DIN 18533 vor. Dort erfahren Sie mehr über die benötigte Güte des Bauteils. Dabei kommt es vor allem auf vier Werte an:

Raumnutzungsklasse

Beim Bodenplatte-Abdichten kommt es darauf an, wie Sie die direkt an die Sohle anliegenden Räume gebrauchen möchten. Planen Sie reine Lagerräume, die zwar ziemlich trocken sein sollen, aber die Sie nicht beheizen möchten? Oder schwebt Ihnen eine Nutzung als Wohnraum vor? Besondere Anforderungen an das Kellerboden-Abdichten stellen zukünftige EDV-Räume oder Archive.

Rissklasse und Rissüberbrückungsklasse

Auch die Beschaffenheit des Untergrunds an sich spielt eine Rolle. Ist mit Rissbildung in den kommenden Jahren zu rechnen? Kleinere Aufplatzungen oder Ähnliches sind in der Regel unvermeidbar. Umso wichtiger ist es, dass das Dichtungsmaterial rissüberbrückende Eigenschaften aufweist und die entstehenden Schadstellen ausgleichen kann.

Wassereinwirkungsklasse

Die Wassereinwirkungsklasse ist ebenfalls von Bedeutung. Sie legt fest, welche Wassereinwirkung nach dem Bau vorliegt und bedingt damit die Ansprüche an das verwendete Material.

Zuverlässigkeitsanforderung

Die zuvor beschriebenen Klassen werden nun mit passenden Anforderungen kombiniert: Welche Eigenschaften muss das Material mitbringen und wie viele Lagen und Schichten braucht es davon?


Nachträgliches Abdichten der Bodenplatte

Sie wohnen in einem Altbau, in dem die Bodenplatte kaum oder gar nicht abgedichtet ist? Dann ergeben sich Ihnen zwei unterschiedliche Vorgehensweisen, wie Sie den Unterbau Ihres Hauses dicht und isoliert bekommen. Welche sich in Ihrem Fall besonders eignet, hängt ganz von den baulichen Gegebenheiten ab. Halten Sie dazu Rücksprache mit einem Handwerksunternehmen, das auf die Abdichtung von erdberührten Bauteilen spezialisiert ist.

1. Möglichkeit: Bodenplatte außen abdichten

Die arbeitsintensivere und auch kostspieligere Methode ist ohne Frage die Abdichtung von außen. Hierbei schachten die Handwerker das Erdreich rund um das Haus komplett weg und isolieren die dabei zum Vorschein kommende Fläche neu. Falls notwendig, sanieren sie dabei entstandene Nässeschäden.

2. Möglichkeit: Kellerboden innen abdichten

Die einfachere und in der Regel günstigere Variante ist die Kellerabdichtung von innen. Dabei beseitigen Sie zwar nicht die Ursache an sich – Kälte und Nässe können nach wie vor in die Gründungsplatte eindringen. Doch mithilfe einer ordentlichen Horizontalsperre und dem Auftragen einer Abdichtung verbessern Sie das Raumklima in den Zimmern langfristig und gewinnen Nutzfläche dazu. Zudem wirken sich die Arbeiten positiv auf die Energiebilanz Ihres Gebäudes aus.


Gründungsplatte dämmen: die Wahl der Materialien

Zum Bodenplatte-Abdichten bieten sich unterschiedliche Materialien an. Welche letztlich zum Einsatz kommen, richtet sich vor allem nach den vorherrschenden Gegebenheiten, der Spezialisierung des Handwerksunternehmens und Ihrem Budget. Generell lassen sich die Materialien darin unterscheiden, ob sie in flüssiger Form oder als Bahnen vorkommen.

Art der AbdichtungMaterial
Bahnen-Abdichtung Polymerbitumenbahnen
Bitumendichtbahnen
Kunststoff- und Elastomerbahnen
Flüssige Abdichtung Bitumen-Kunststoffmischung
Gussasphalt
kunststoffmodifizierte Bitumen-Dickbeschichtung
Flüssigkunststoff
mineralische Dichtschlämme

Bitumen-Dickbeschichtung

BORNIT Fundamentflex 2K

BORNIT Fundamentflex 2K 30 L | polymermodifizierte Bitumendickbeschichtung

Bitumen-Dickbeschichtung

weber.tec Superflex 2K

weber.tec Superflex 2K 30 L | zur erdberührten Außenabdichtung

Dichtschlämme

Remmers WP DS basic

Remmers WP DS basic 25kg | gegen alle Wasserbeanspruchungen

Flüssigkunststoff

 Enke Enkopur Flüssigkunststoff

Enke Enkopur Flüssigkunststoff 4 bis 25kg | Farbe wählbar


Was kostet das nachträgliche Abdichten der Bodenplatte?

Was das Kellerboden-Abdichten genau kostet, ist nur schwer zu verallgemeinern. Schließlich kommt es stets darauf an, welche Methode Sie nutzen, welches Material zum Einsatz kommt und ob Sie alle Arbeiten einem professionellen Handwerksunternehmen übertragen oder einige Handgriffe selbst übernehmen möchten. Bei bestehenden Gebäuden und der nachträglichen Bodenplatten-Abdichtung kommt es zudem darauf an, wie viel Schaden die eventuell eindringende Feuchtigkeit bereits angerichtet hat: Sind die Wände bislang lediglich klamm? Oder haben sich sogar schon gefährliche Sporen gebildet? Hinsichtlich der Schimmelpilzbeseitigung und der allgemeinen Kellerabdichtung erfahren Sie mehr in unseren weiteren Ratgeberbeiträgen.

MethodeKosten
Kellerabdichtung von außen mittels Bitumen-Dickbeschichtung ca. 450 Euro pro laufenden Meter
Kellerabdichtung und Dämmung von innen ab 80 Euro pro Quadratmeter
Auslegen feuchteregulierender Hartholzdielen Materialkosten: ca. 10 Euro pro Quadratmeter
Mauer Icon

Weitere Materialien für das Abdichten Ihres Hauses

Im Bauchemie24 Sortiment finden Sie alle Matertialien, die Sie zur Bauwerks- und Kellerabdichtung benötigen: Silikone, Acrylate, Bitumendickbeschichtungen, PU-Schäume und mehr