Flex-Natursteinkleber
Anwendungsbereich
- für den Innen- und Außenbereich auf Wänden und Böden
- zum Verlegen von kalibriertem Naturwerkstein, insbesondere weißem Marmor (z. B. Bianco-Carrara, Ajax, Arabescato) sowie Solnhofener Platten und Jura-Marmor im Dünnbettverfahren
- auf Zementestrichen, angeschliffenen Anhydrit- bzw. Gips-Fließestrichen, Beton und Betonfertigteilen, Porenbeton, Heizestrichen, Gipskarton-, Gipsfaserplatten, Trockenestrichen, Dämmstoffplatten, Gipsdielen, Gipsputzen und auf alten Wand- und Bodenfliesen
- für Wohn- und Geschäftsräume, Keller- und Dachräume, in der Diele, Küche, Bad, WC, auf Treppen und Haussockeln
- für keramische Fliesen, Platten und Feinsteinzeug, wenn ein weißes, kunststoffvergütetes Kleberbett gewünscht wird
Eigenschaften
Gefahr
H318 Verursacht schwere Augenschäden.
H315 Verursacht Hautreizungen.
H335 Kann die Atemwege reizen.
Untergrund und Untergrundvorbehandlung
Der Untergrund muss fest, sauber und tragfähig sein. Ölflecken, haftungsmindernde Oberflächen und Verunreinigungen (auch Reste von Teppichklebern) müssen sorgfältig entfernt werden. Der Verlegeuntergrund muss nach DIN 18 202 flucht- und lotrecht sein.
Untergrundtoleranzen an Wänden sind mit Betonspachtel PCI Nanocret FC oder mit Reparaturmörtel PCI Pericret bzw. PCI Nanocret R2 auszugleichen. Rohbetonböden im Innenbereich sind leicht verlaufend mit Estrich-Ausgleich PCI Periplan oder PCI Periplan fein auszugleichen.
Stark saugende Zementuntergründe und Porenbeton im Innenbereich sind mit PCI Gisogrund, 1 : 1 mit Wasser verdünnt, zu grundieren. Angeschliffene Anhydrit- bzw. Gips-Fließestriche, sowie gipshaltige Untergründe sind mit unverdünntem PCI Gisogrund zu grundieren.
Bei zeitbedrängten Arbeiten sind zementäre und gipshaltige Untergründe mit der Blitzgrundierung PCI Gisogrund Rapid zu grundieren. Anschließend muss die Grundierung trocknen.
Zementestriche dürfen nicht mehr als 4 %, Anhydrit- bzw. Gipsestriche nicht mehr als 0,5 % Restfeuchtigkeitsgehalt (Messung mit CM-Gerät) aufweisen.
Verarbeitung
Anmachwasser (1,3 ltr für einen 5-kg-Sack und 6,5 ltr für einen 25-kg-Sack) in ein sauberes Arbeitsgefäß füllen. Anschließend wird das Pulver zugegeben und mit einem geeigneten Rühr- oder Mischwerkzeug (z. B. von Firma Collomix) als Aufsatz auf eine Bohrmaschine zu einem plastischen, knollenfreien Mörtel angemischt. Der angemischte Mörtel muss ca. 3 Minuten reifen. Danach ist er nochmals kurz aufzurühren.
Mit der glatten Seite der Zahnkelle wird eine dünne Kontaktschicht des Mörtels auf den Untergrund aufgekratzt. Danach wird mit der Zahnkelle auf die frische Kontaktschicht Mörtel aufgekämmt. Es ist nur so viel Mörtel aufzutragen, wie innerhalb der klebeoffenen Zeit mit Platten belegt werden kann (Prüfung der klebeoffenen Zeit mit Fingerkuppentest).
Um das Durchscheinen der Stege des Kleberbettes zu vermeiden, sollten helle, lichtdurchlässige Naturwerksteinplatten hohlraumfrei im kombinierten Verfahren (Buttering-Floating) verlegt werden. Dazu ist auf die Rückseite der Platten gleichmäßig PCI Carraflex aufzuziehen. Anschließend werden die Platten mit leicht schiebender Bewegung im Kleberbett angesetzt und ausgerichtet.
Die anschließende Verfugung der Platten kann bei einer Fugenbreite von 1 bis 8 mm mit PCI Carrafug erfolgen.
Die kunststoffvergütete Verfugung für polierte Naturwerksteine ist ein Sonderfall. Hier wird bei Fugenbreiten von 2 - 10 mm mit PCI Flexfug verfugt (Ausnahme Farbton sandgrau: 3 - 15 mm Fugenbreite). Fugenbreiten von 1 bis 10 mm können auch mit PCI Nanofug Premium verfugt werden.
Bei verfärbungsunempfindlichen Naturwerksteinen (Ggf. Beratung anfordern!) kann für Fugenbreiten von 5 - 20 mm auch PCI FT Fugenbreit eingesetzt werden.
Elastische Fugen, wie Eckfugen (Boden/Wand, Wand/Wand, Wand/Decke) und Anschlussfugen (Einbauteile/Plattenbelag, Holz/Plattenbelag) sind elastisch mit PCI Carraferm auszubilden.
Hinweise
PCI Carraflex darf nicht bei Untergrundtemperaturen unter + 5 °C oder über + 25 °C, sowie bei starker Wind- und Sonneneinwirkung verarbeitet werden.
Auf Gips und gipshaltigen Untergründen müssen die Richtlinien der Gipswerkstoffhersteller beachtet werden. Beim Verlegen auf beheizten Estrichen und frei bewitterten Balkonen und Terrassen sind die Empfehlungen des Merkblattes "Keramische Fliesen und Platten, Naturwerkstein und Betonwerkstein auf beheizten und unbeheizten zementgebundenen Fußbodenkonstruktionen" (Ausgabe Juni 2007), herausgegeben vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V., zu beachten.
Untergrundtoleranzen über 10 mm dürfen nicht mit PCI Carraflex ausgeglichen werden. Beim Verlegen von Marmor auf Holzspanplatten muss PCI Collastic verwendet werden oder eine Entkopplung mit PCI Polysilent erfolgen.
Angesteifter Mörtel darf weder mit Wasser verdünnt, noch mit frischem Mörtel bzw. Pulver vermischt werden. Mit PCI Carraflex dürfen Naturwerksteinbeläge nicht im Punktklebeverfahren verlegt werden. Marmor und kalzitische Naturwerksteine dürfen keinesfalls abgesäuert werden. Zur Entfernung eines evtl. nach der Verfugung zurückbleibenden Zementschleiers ist PCI Zementschleier-Entferner alkalisch zu verwenden.
Im Außenbereich dürfen nur Naturwerksteine verlegt werden, die dafür geeignet sind. PCI Flexfug und PCI Rapidfug dürfen nur für polierte Naturwerksteine verwendet werden, ein nachträgliches Schleifen und Polieren ist dann nicht mehr möglich.
Werkzeuge sind unmittelbar nach Gebrauch mit Wasser zu reinigen, in ausgehärtetem Zustand ist nur mechanisches Abschaben möglich.
Bei dünnen, stark saugenden Naturwerksteinplatten kann nach der Verlegung eine leichte Dunkelfärbung eintreten. Diese bildet sich jedoch nach der Trocknung von PCI Carraflex in der Regel rückstandslos zurück. Ursachen für eventuell aufgetretene Verfärbungen von Naturwerksteinbelägen können sein:
Vorhandensein von teilweise wasserlöslichen farbigen Substanzen organischer bzw. anorganischer Natur im Naturwerkstein, z B. fossile Inhaltsstoffe (organisch) oder Eisen-, Calciumverbindungen (anorganisch).
Diese Tatsache macht eine Vorhersage unmöglich, ob Verfärbungen der Oberfläche nach der Verlegung auftreten oder nicht. PCI Carraflex in Verbindung mit trockenen Verlegeuntergründen minimiert Wassertransporte an die Plattenoberfläche und damit verbunden die beschriebene Verfärbungsneigung.
Vollkommen auszuschließen sind diese Arten von Verfärbungen oder auch Ausblühungen jedoch nur bei Verwendung des wasserfreien, 2-komponentigen Polyurethan-Fliesenklebers PCI Collastic.
Neben dem Vorhandensein von gesteinseigenen färbenden Substanzen müssen noch andere Möglichkeiten für das Auftreten von Verfärbungen bei Naturwerksteinbelägen genannt werden:
- hochpolymere Kleberreste auf Verlegeuntergründen
- Verwendung von färbenden Plastifizierungsmitteln bei der Estrichherstellung
- feuchte Pappabdeckungen zum Schutz der Naturwerksteinoberflächen, Zigarettenkippen usw.
Bei Verlegung von Naturwerksteinplatten an der Fassade im Außenbereich ist die DIN 18 515-1 zu berücksichtigen, sowie technische Beratung anzufordern.
Für die Verlegung von verfärbungsempfindlichen bzw. verformungsgefährdeten Naturwerkstein- und Kunststeinbelägen wie z. B. Padang, Kashmir White, Serpentinit, Schiefer und Agglo-Marmor ist auch technische Beratung anzufordern.
Verbrauch
- bei 6 mm Zahnung: ca. 2,1 kg/m²
- bei 8 mm Zahnung: ca. 2,6 kg/m²
- bei 10 mm Zahnung: ca. 3,0 kg/m²