Mineralischer Steinergänzungsmörtel
Anwendungsbereich
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Restaurierung, Ergänzung und Reprofilierung von mineralischen Untergründen wie Naturstein, Ziegel, Beton und Kunststein
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Reproduktion von Bauzier-Elementen im Stampfverfahren
Eigenschaften
Remmers Restauriermörtel ist ein anwendungsfertiger Werktrockenmörtel, der aus mineralischen Rohstoffen (Bindemittel und Zuschlagstoffe) aufgebaut ist. Die physikalischen Kenndaten entsprechen der Forderung nach möglichst geringen Eigenspannungen und auf den Natursteinuntergrund abgestimmten physikomechanische Eigenschaften (Druck- und Haftzugfestigkeiten, Wassertransport usw.).
Der Restauriermörtel ist Bestandteil des Remmers Restauriermörtelsystems und entspricht damit den Anforderungen des Leitfadens zur Steinkonservierung von Prof. Snethlage. Die Körnung der Zuschlagstoffe entspricht weitgehend der eines feinkörnigen Sandsteines. Untergrundspezifische Modifizierungen im Grob – und Feinkornbereich sind möglich.
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Gute Flankenhaftung
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Nahezu eigenspannungsfrei
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Kalk-, zement- und lichtechte Pigmente
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Druckfestigkeit: normal < 13 N/mm² (M5)
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E-Modul: normal ca. 15*10³ N/mm²
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Körnung: mittel ≤ 0.5 mm
Gefahr
H315 Verursacht Hautreizungen.
H318 Verursacht schwere Augenschäden.
Verarbeitung
Voraussetzung für das Arbeiten mit Restauriermörtel ist ein tragfähiger Untergrund (ausgeglichenes Festigkeitsprofil). Dieses kann durch eine steinmetzmäßige Vorbereitung oder durch eine konsolidierende Konservierung erreicht werden, ggf. in Kombination mit einer Behandlung mit Remmers Antihygro (Quellminderer), Art. 0616.
Restauratorische Vorbereitung:
Bei kunsthistorisch wertvollen Oberflächen, bei denen eine steinmetzmäßige Vorbereitung des Untergrundes mit dem Verlust des Duktus einhergehen würde, sind zur Untergrundvorbehandlung ggf. natursteinkonsolidierende Arbeiten im Remmers Kieselsäureester-System durchzuführen. Die exakte Vorgehensweise ist hier objektspezifisch festzulegen.
Steinmetzmäßige Vorbereitung:
Die aufzutragenden Stellen werden winkelgerecht angerissen und mit dem Beizeisen ausgebeizt oder mit der Trennscheibe eingeschnitten. Die schadhaften, verwitterten Flächen sind bis auf den gesunden Stein auszuspitzen. Die Randzonen sollten möglichst nicht auf Null auslaufen. Nur bei stark auskragenden Bauteilen, wie Gesimsen etc. soll eine stützende Armierung in Form von Kunststoff-Sterndübeln oder Edelstahl vorgenommen werden. Die Verankerung kann mittels Kunststoffdübeln oder angedicktem Epoxy BH 100 (Art. 0905) erfolgen.
Antragung des Restauriermörtels:
Bei tiefen Fehlstellen ist ein ein- bzw. mehrschichtiger Kernaufbau mit Grundiermörtel (Art. 0643) erforderlich. Anzutragende Stellen sind mit Pressluft auszublasen, gut vorzunässen (zweckmäßigerweise auch bereits am Vortag) und mit Restauriermörtel in dünner Konsistenz einzuschlämmen (ca. 1 l Wasser auf 5 kg Mörtel). In die frisch geschlämmte Fläche wird sofort Restauriermörtel in plastischer Konsistenz (ca. 750 ml Wasser auf 5 kg Mörtel) 1 - 2 mm über das umgebende Gestein angetragen. Der Fugenschnitt des Mauerwerks ist unbedingt einzuhalten. Der leicht angezogene Mörtel wird nun mit einer Moosgummischeibe oder geeignetem Holzwerkzeug abgeschabt und ist nach 3 - 4 Stunden (wenn das Granulat beim Abziehen mit der Ziehklinge ausspringt) der Original-Steinoberfläche durch steinmetzmäßige Bearbeitung anzupassen. Die Erfahrung zeigt, dass nie dickere Schichten (max. 3 cm) Restauriermörtel angetragen werden sollen. Dünnschichtiger Antrag in Randbereichen von Fehlstellen kann ggf. durch Zugabe von Haftfest (Art. 0220) ins Anmachwasser (Verh. 1:4) erleichtert werden; die Erhärtung wird hierdurch etwas verzögert, der Haftzugfestigkeitswert erhöht.
Hinweise
Angesteifter Mörtel darf weder mit Wasser noch mit frischem Mörtel wieder verarbeitbar gemacht werden. Nicht bei Luft-, Untergrund- oder Baustofftemperaturen unter 5 °C und über 30 °C verarbeiten. Die angeführten Produktkenndaten wurden unter Laborbedingungen bei 20 °C und 65 % relativer Luftfeuchte ermittelt. Niedrige Temperaturen verlängern, hohe Temperaturen verkürzen die Verarbeitungs- und Erhärtungszeiten.
Das Abbinden ist besonders in der warmen Jahreszeit zu überwachen. In den ersten 4 Tagen ist die Ergänzung mind. zweimal täglich nachzunässen, um ein Verdursten des Mörtels auszuschließen. Bewährt hat sich auch Abhängen der ausgebesserten Stellen mit feuchtem Sackleinen. Anschließend (Wartezeiten einhalten) kann dann eine farbige Angleichung mit einer Siliconfarbe bzw. Historic Schlämmlasur erfolgen. Als vorbeugender Steinschutz wird letztlich eine Hydrophobierung des gesamten Objekts mit einem Imprägniermittel durchgeführt.
Jede Bestellung muss neben der Art.-Nr. eine mineralische Farbton-Nr. enthalten. Bei Mustereinsendung wird der Farbton werkseitig bestimmt. Bei wechselnder bzw. changierender Farbe sollte der gewünschte Farbton auf einem Muster eindeutig gekennzeichnet werden.
Stets Probefläche(n) anlegen!
Geringe Farbtonabweichungen bei verschiedenen Chargen sind möglich!
Für ganzflächige Anwendung nur gleiche Chargen am gleichen Tag verwenden, sonst Chargen mischen.
Verbrauch