Mineralische Dichtungsschlämme mit hohem Sulfatwiderstand
Anwendungsbereich
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Nachträgliche Kellerinnenabdichtung auf salzbelasteten Untergründen auch gegen drückendes Wasser
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Sanierung von Sockelbereichen
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Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit im Wandaufstandsbereich
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Behälterabdichtung gegen von innen drückendes Wasser im Trinkwasser-, Abwasser- und landwirtschaftlichen Bereich
Eigenschaften
Remmers Sulfatexschlämme ist eine zementgebundene Bauwerksabdichtung mit hervorragenden Produkteigenschaften:
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Abdichtung an einem Tag
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Leichte und schnelle Verarbeitung auf KS-, Ziegel- und Betonuntergründen
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Hohe Wasserundurchlässigkeit bei Druckwasser (auch rückseitiger Wasserdruck!)
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Höchste Untergrund- und Verbundhaftung
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Besondere Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Einwirkungen
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Wasser- und frostbeständig
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Hoher Sulfatwiderstand
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Austrocknungsfördernd, da dampfdurchlässig
Gefahr
H315 Verursacht Hautreizungen.
H318 Verursacht schwere Augenschäden.
H335 Kann die Atemwege reizen.
Untergrund
Der Untergrund (Beton, Mauerwerk oder Putz der Kategorie CS III und CS IV) muss tragfähig und frei von haftungsmindernden Stoffen sein. Bei nachträglicher Abdichtung im Innenbereich Altputze oder Anstriche mind. 80 cm über erkennbaren Feuchtigkeitsrand wegstemmen.
Die Innenabdichtung ist durchgehend auszuführen, deshalb Zwischenwände in Höhe der abzudichtenden Fläche etwa in einer Steinbreite von den Außenwänden abtrennen.
Im Boden-/Wandanschlussbereich Estrich in ca. 20 cm Breite wegstemmen bzw. von undichten Kellersohlen Estrich ganzflächig entfernen. Partielle Sickerstellen im Mauerwerk z.B. weichen Fugen, Anschlussfuge Boden, Lagerfuge mit Sperrbahn, offene Risse mind. 2 cm tief freistemmen und mit Kiesol und Remmers Rapidhärter (Art. 1010) vordichten.
Betonrisse und ggf. den Bodenanschluss bei fließendem Wasser mit Remmers Injektionsharz PUR (Art. 0946) oder Injektionsharz 2K PUR (Art. 0939) verpressen.
Das Vornässen des Untergrundes vor der Instandsetzung erfolgt je nach Feuchtegehalt und Saugfähigkeit. Stark saugendes Mauerwerk (z.B. trockene KS-Steine) rechtzeitig mehrmals vornässen! Der Auftrag der Abdichtung erfolgt stets auf den mattfeuchten, aber nicht glänzend nassen Untergrund.
Verarbeitung
Tiefschutz-Grundierung:
Kiesol 1:1 mit Wasser verdünnt auf den mattfeuchten, gereinigten Untergrund volldeckend ohne ablaufende Überschüsse aufsprühen. Nach kurzer Wartezeit kann weitergearbeitet werden.
Egalisierung:
Im Bereich von Vertiefungen z.B. Steinausbrüche, ausgekratzte weiche Fugenbereiche, Fehlstellen, Kiesnester oder grober Oberflächenstrukturen die Sulfatexschlämme als Haftbrücke aufstreichen und Remmers Dichtspachtel (Art. 0426) direkt frisch in frisch auf die Haftschlämme auftragen (auch mehrere Zentimeter). Die Reparaturstellen können sofort mit Kelle, Glätter, Reibbrett bzw. Fugeisen begradigt werden, so dass eine geschlossene Oberfläche vorliegt. Ganzflächige Überarbeitung mit Remmers Grundputz (Art. 0401) vornehmen.
Im Wand-/Bodenanschluss Dichtungskehle aus Dichtspachtel frisch auf die Sulfatexschlämme als Haftschlämme einziehen. Bereits nach 15 - 30 Minuten kann weitergearbeitet werden.
Abdichtung:
5,0 Liter Wasser in ein sauberes Gefäß (Mörtelkübel) vorlegen und 25 kg Sulfatexschlämme zugeben. Mittels Mischgerät ca. 3 Min. homogen anmischen. Nach 2 Min. Reifezeit kurz aufrühren, bis eine verarbeitungsgerechte Konsistenz erreicht ist. Der Wasserzugabebereich ist zu beachten!
Die Sulfatexschlämme direkt nach dem Anmischen volldeckend mit weichem Quast im Schlämmverfahren aufstreichen. Nach ca. 20 Min. (untergrundabhängig) einen zweiten Schlämmanstrich wie zuvor auftragen. Bei aufstauendem Sickerwasser oder Druckwasser Sulfatexschlämme in drei Schlämmfolgen auftragen.
Die Mindestauftragsmenge der Schlämme beträgt 2,0 kg/m² (> 1mm Schichtdicke) je Auftrag. Die Gesamtschichtdicke der Schlämme darf an keiner Stelle 5 mm überschreiten.
Wasserbeanspruchung und Schichtdicken:
Art der Wasserbeanspruchung
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Mindestschichtdicke in mm
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Verbrauch in kg/m²
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Frischmörtel
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Pulver
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Bodenfeuchte, nichtstauendes Sickerwasser
2 Arbeitsfolgen
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2
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4
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3,2
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Aufstauendes Sickerwasser u.
drückendes Wasser
3 Arbeitsfolgen
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3
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6
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5
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Da sich Wasserbelastungen ändern können, empfehlen wir, 3 mm Schichtdicke auszuführen.
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Horizontalabdichtung im Wandaufstandsbereich: 1 Grundverkieselung* + 1 Schlämmauftrag
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Hinterfeuchtungsschutz im Dichtkehlenbereich: 1 Grundverkieselung*
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Hinterfeuchtungsschutz im Sockelbereich: 1 Grundverkieselung* + 1 Schlämmauftrag
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mineralische Grundabdichtung im Bodenbereich: 1 Grundverkieselung*
*Eine Grundverkieselung beinhaltet das Aufsprühen von Kiesol 1:1 in Wasser verdünnt und das nachfolgende Aufschlämmen von Remmers Dichtschlämmen nach kurzer Wartezeit.
Für dehnfähige senkrechte Außenabdichtungen:
Bei Bodenfeuchtigkeit bzw. aufstauendem Sickerwasser Remmers Dickbeschichtungen nach den Verarbeitungsrichtlinien einsetzen.
Dabei muss die Sulfatexschlämme abgebunden bzw. lufttrocken sein.
Bei Abdichtungen im Trinkwasserbereich:
Aufgrund der positiven Wasserdruckbelastung kann die Verarbeitung in 3 Schlämmfolgen - frisch in frisch - erfolgen. Es darf keine Verkieselung vorgenommen werden.
Verputzen:
Für nachfolgenden Putzauftrag in die letzte noch frische Schlämmschicht volldeckend Remmers Vorspritzmörtel (Art. 0400) einwerfen und 24 - 48 Stunden abbinden lassen. Danach Remmers Sanierputze aufbringen.
Hinweise
Nicht bei Luft-, Untergrund- oder Baustofftemperaturen unter 5 °C und über 30 °C verarbeiten.
Die angeführten Produktkenndaten wurden unter Laborbedingungen bei 20 °C und 65 % relative Luftfeuchte ermittelt. Nach dem Aufbringen ist die Beschichtung auf Fehlstellen prüfen und mind. 24 Stunden vor Witterungseinflüssen (Sonne, Wind, Regen, Frost) zu schützen und feucht zu halten.
In der Altbauinstandsetzung sind weitere Feuchtigkeitsquellen zu beseitigen, wie z.B. aufsteigende Feuchtigkeit durch Injektion mit Kiesol oder Außenabdichtung erdberührter Wandflächen mit Remmers Dickbeschichtungen.
Kann Spuren von Pyrit oder Eisen-sulfid enthalten.
Trockenmörtel-Verbrauch
ca. 1,6 kg/m² je mm Schichtdicke