Kationische 2K-Bitumendickbeschichtung (PMBC)
Eigenschaften
- zweikomponentig
- kationisch
- radondicht
- kurzfristig regenfest
- Vernetzung durch chemische Reaktion und gute Haftung auf matt feuchten und trockenen Untergründen
- verarbeitbar ohne Voranstrich
- naht- und fugenlose, flexible, rissüberbrückende Abdichtung
- für alle bauüblichen Untergründe geeignet
- wirtschaftliche und leichte Verarbeitung
- spachtelbar
- geringer Flächenverbrauch
- Abdichtungsstoff gemäß DIN 18195, DIN 18533, DIN EN 15814
Komp. A:
H412 Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
Anwendungsbereiche
Schomburg COMBIFLEX-EL ist zur Abdichtung von erdberührten Bauteilen, wie z. B. Kellerwänden und Bodenplatten gemäß den Wassereinwirkungsklassen DIN 18533:
- Bodenfeuchte und nichtdrückendes Wasser ( W1.1-E, W1.2-E)
- mäßige Einwirkung von drückendem Wasser (W2.1-E)
- nichtdrückendes Wasser auf erdüberdeckten Deckenflächen (W3-E)
- Spritzwasser am Wandsockel sowie Kapillarwasser in und unter erdberührten Wänden (W4-E)
geeignet.
Die Dickbeschichtung ist auch zur nachträglichen Bauwerksabdichtung gemäß WTA-Merkblatt 4-6 geeignet, sowie für die Anwendung von streifenförmigen, außenliegenden Fugenabdichtungen (sog. Zebraabdichtung).
Untergrundvorbereitung
Der Untergrund muss frostfrei, tragfähig, ebenflächig, porenoffen und in der Oberfläche geschlossen sein. Er muss frei sein von Kiesnestern, Lunkern, klaffenden Rissen, Graten und haftungsmindernden Stoffen wie z. B. Staub, Sinterschichten und losen Bestandteilen.
Vertiefungen größer 5 mm sowie Mörteltaschen, Putzrillen bei Ziegeln oder Schwerbetonsteinen, offene Stoß- bzw. Lagerfugen, Ausbrüche, grobporige Untergründe oder unebenes Mauerwerk sind mit geeignetem Zementmörtel vorab zu egalisieren. Ecken und Kanten sind zu runden bzw. bei Betonbauteilen nachträglich zu fasen. Sinterschichten im Bereich des Überganges Wand/Boden müssen mechanisch entfernt werden.
Wand-/Bodenanschluss und Innenecken:
Der fachgerecht vorbereitete Untergrund ist mit AQUAFIN-1K oder ASOCRET-M30 in schlämmfähiger Konsistenz vorzuschlämmen und es ist frisch in frisch eine Hohlkehle aus ASOCRET-M30 mit mind. 4 cm Schenkellänge einzubauen. Im Bereich von Gebäudetrennfugen wird die Abdichtung mittels ADF-Dehnfugenband oder ASO-Dichtband 2000-S verstärkt und in die Flächenabdichtung eingebunden.
Durchdringungen:
In der Wasserbeanspruchungsklasse W1.1-E bzw. W1.2-E sind Durchdringungen mittels Dichtungskehlen an die Leitungen bzw. Futterrohre anzuschließen. Alternativ können je nach Nenndurchmesser ASO-Dichtmanschette-Boden, ASO-Dichtmanschette-Wand oder ADF-Rohrmanschette verwendet werden. Die nachfolgende Flächenabdichtung ist mind. 5 cm auf die Rohrdurchführung auszuführen.
In der Wasserbeanspruchungsklasse W2.1-E und W3-E sind Durchdringungen mit geeigneten Klebe- oder Los-/Festflanschkonstruktionen zu verwenden und in die Flächenabdichtung einzubinden. Gemäß den Vorgaben der DIN 18533 ist im Bereich der Flanschkonstruktionen eine erhöhte Trockenschichtstärke von 5 mm auszuführen. Durch die Verwendung von Abstandshaltern ist sicherzustellen, dass keine Schichtdickenunterschreitung von 4 mm nach dem Verspannen des Losflansches erfolgt.
Übergang Spritzwasser/Sockelbereich:
Im Bereich der Spritzwasserzone ist die Abdichtung mindestens 30 cm über Gelände hochzuführen. Nach Geländeanpassung muss die Abdichtung mind. 15 cm über die Geländeoberkante reichen. In der Regel wird dieser Anschluss mit flexiblen, mineralischen Dichtungsschlämmen, wie z. B. AQUAFIN-RS300, ausgeführt, um einen haftfähigen Untergrund, für z. B. Sockelputze etc., zu erreichen. Die Überlappung der Bitumendickbeschichtung auf die Dichtungsschlämme beträgt dabei mind. 10 cm.
Verarbeitung
Zum Anmischen von Schomburg COMBIFLEX-EL ist ein Rührwerk (500 - 700 U/min.) mit einem geeigneten Rührpaddel einzusetzen. Zunächst wird die Bitumenkomponente einmal kurz aufgerührt und anschließend komplett auf die Pulverkomponente gegeben und intensiv vermischt bis eine homogene, klumpenfreie Masse entsteht. Die Mischzeit beträgt ca. 3 Minuten. Ein Anmischen von Teilmengen ist nicht möglich.
Im Falle von stark porigen Betonuntergründen wird eine Kratzspachtelung zur Vermeidung von Luftblasenbildung in der Bitumendickbeschichtung empfohlen. Im Bereich der Sohlenplatte ist die Abdichtung an der Sohlenstirnseite mind. 10 cm herunter zu führen. In der Wasserbeanspruchungsklasse W 2.1 muss die Abdichtung mind. 15 cm herunter geführt werden.
Wasserbeanspruchungsklasse W 1.1-E und W 1.2-E:
Schomburg COMBIFLEX-EL wird mit einer Glättekelle in mind. 2 Arbeitsgängen aufgetragen. Zur Erreichung einer gleichmäßgen Schichtdicke wird die Dickbeschichtung idealerweise mit einer Zahn- oder Schichtdickenkelle entsprechender Größe aufgekämmt und mit der glatten Seite eine geschlossene Oberfläche gebildet. Die Verarbeitung erfolgt frisch in frisch. Die Trockenschichtdicke muss mind. 3 mm betragen.
Bei Betonuntergründen wird auf die frische Abdichtungsschicht das ASO-Systemvlies-02 ohne Überlappung mittels Glättkelle oder Teerbesen luft- und faltenfrei glattgestrichen.
Wasserbeanspruchungsklasse W 2.1-E und W3-E:
Die Dickbeschichtung wird mit einer Glättkelle in mind. 2 Arbeitsgängen aufgetragen. In die frische erste Abdichtungsschicht ist die ASO-Verstärkungseinlage einzubauen. Vor dem zweiten Auftrag muss der erste Auftrag soweit getrocknet sein, dass durch den nachfolgenden Auftrag eine Beschädigung ausgeschlossen ist. Die Trockenschichtdicke muss mind. 4 mm betragen.
Bei Betonuntergründen wird auf die frische Abdichtungsschicht das ASO-Systemvlies-02 ohne Überlappung mittels Glättkelle oder Teerbesen luft- und faltenfrei eingebaut.
Übergänge wasserundurchlässiger Betonbauteile bis 3 m Eintauchtiefe (max. Öffnungsbreite 1,0 mm):
Bei der Abdichtung von wasserundurchlässigen Betonbauwerken im Bereich von Arbeits- und Stoßfugen, von z. B. Elementwänden oder Betonfertigteilen, ist die WU-Richtlinie zu beachten. Die streifenförmige Abdichtung wird auf die gesäuberte Fläche mit einer Mindestbreite von 15 cm beidseits der Fuge ausgeführt. Die Ausführung der Abdichtung erfolgt mit einem Materialverbrauch von 5,0 l/m² in 2 Arbeitsgängen. Auf dem ersten Arbeitsgang ist die ASO-Verstärkungseinlage einzubauen.
Der zweite Arbeitsgang kann erfolgen, wenn der erste durch Überarbeitung nicht mehr beschädigt werden kann. Auf die komplett erstellte Abdichtungsschicht ist das ASO-Systemvlies-02 einzubauen. Im Wand-/Sohlenbereich ist die Abdichtung an der Stirnseite mind. 15 cm herunter zuführen.
Drain- und Schutzplatten:
Abdichtungen sind vor Witterungseinflüssen und mechanischen Beschädigungen durch geeignete Schutzmaßnahmen bzw. -schichten gemäß DIN 18533 zu schützen. Schutzschichten dürfen keinen punkt- bzw. linienartigen Druck auf die Abdichtung ausüben.
Noppenbahnen und wellenförmige Schutzplatten sind daher nicht geeignet. Schutzschichten erst nach völliger Durchtrocknung der Abdichtungsschicht anbringen.
Geeignete Schutz- und Drainplatten können batzenweise mit COMBIDIC-1K fixiert werden und Perimeterdämmung ist vollflächig und engstoßend mit COMBIDIC-2K-CLASSIC oder COMBIDIC-2K-PREMIUM zu verkleben. Eine Drainung ist gemäß DIN 4095 auszuführen.
Verarbeitungshinweise
Überprüfung der Abdichtung:
Eine Schichtdickenkontrolle sollte grundsätzlich ausgeführt und dokumentiert werden. In der Wasserbeanspruchungsklasse W 2.1-E ist die Protokollierung der Nassschichtdicke und Durchtrocknung verpflichtend auszuführen und zu protokollieren. Die Schichtdickenkontrolle erfolgt im frischen Zustand durch das Messen der Nassschichtdicke (mind. 20 Messungen je Ausführungsobjekt bzw. mind. 20 Messungen je 100 m²). Die Verteilung der Messpunkte sollte diagonal erfolgen. Je nach baulichen Gegebenheiten ist die Messpunktdichte, z. B. im Bereich von Durchdringungen, Übergängen und Anschlüssen zu erhöhen.
Bei Ausführungen mit ASO-Verstärkungseinlage sind beide Schichtdicken gesondert zu kontrollieren.
Die Überprüfung der Durchtrocknung sowie Trockenschichtdicke erfolgt an einer Referenzprobe zerstörend mittels Keilschnittverfahren. Die Referenzprobe besteht aus dem an dem Objekt vorhandenen Untergrund (z. B. Mauerstein, Betongehwegplatte), der in der Baugrube gelagert wird.
Baugrubenverfüllung:
Die Baugrubenverfüllung erfolgt nach vollständiger Durchtrocknung der Bitumendickbeschichtung. Das Verfüllen der Baugrube muss gemäß den einschlägigen Richtlinien erfolgen. Das Verfüllgut ist lagenweise einzubringen und zu verdichten. Es ist zu beachten, dass die Schutzschichten nicht beschädigt bzw. ein Abrutschen verhindert wird.
Hinweise
Nicht zu behandelnde Flächen sind vor der Einwirkung von COMBIFLEX-EL zu schützen.
Negativer Wasserdruck kann von bituminösen Abdichtungen nicht aufgenommen werden. In den Bereichen, in denen dies zu erwarten ist, muss vorher mit AQUAFIN-1K abgedichtet werden.
Mauerwerkskronen und offene Fensterbrüstungen sind vor eindringendem Wasser zu schützen.
Die jeweils lastfallbedingte Mindesttrockenschichtdicke darf zum Zeitpunkt der Abnahme an keiner Stelle unterschritten werden! Die erforderliche Nassschichtdicke darf an keiner Stelle um mehr als 100 % überschritten werden.
COMBIFLEX-EL muss bis zur vollständigen Durchtrocknung vor Witterungseinflüssen, wie z. B. Regen, Frost, starker Sonnenbestrahlung etc., geschützt werden!
Die einschlägigen Richtlinien und aktuellen Regelwerke sind zu beachten!
Verbrauch
Wassereinwirkungsklassen
(DIN 18533) |
Beanspruchung
WTA- Merkblatt |
Trockenschichtdicke
|
Nassschichtdicke
|
Auftragsmenge
|
W1.1-E, W1.2-E
Bodenfeuchte und
nichtdrückendes Wasser |
DIN 18195-4
Bodenfeuchte und
nichtstauendes Sickerwasser |
3,0 mm |
4,0 mm |
≥ 3,75 ltr/m² |
W2.1-E
mäßige Einwirkung von
drückendem Wasser |
DIN 18195-6
Aufstauendes Sickerwasser und
drückendes Wasser |
4,0 mm |
5,0 mm |
≥ 5,0 ltr/m² |
W3-E
nichtdrückendes Wasser auf erdüberdeckten
Deckenflächen |
DIN 18195-5
nichtdrückendes Wasser,
mäßige Beanspruchung |
4,0 mm |
5,0 mm |
≥ 5,0 ltr/m² |
W4-E
Spritzwasser am Wandsockel und
Kapillarwasser in und unter erdberührten
Wänden |
Sockelabdichtung/
Wandaufstandsbereich
|
3,0 mm |
4,0 mm |
≥ 3,75 ltr/m² |
Egalisierungsschichten |
|
1 mm |
- |
> 1,3 ltr/m² |
Ein möglicher Mehrverbrauch bei unebenen Untergründen und handwerklichen Schwankungen ist zu berücksichtigen.
Bitumendickbeschichtungen sind gemäß DIN 18533 nicht als Querschnittsabdichtung zulässig!