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Horizontalsperre

Horizontalsperre

Die Wände Ihres Hauses sind feucht und klamm, doch außen ist alles dicht und ein Rohrbruch liegt auch nicht vor? Dann fehlt dem Mauerwerk vermutlich die Horizontalsperre. Erfahren Sie im Bauchemie24-Ratgeber, was es damit auf sich hat und wie Sie sie nachrüsten können!


Veranschaulichung Horizontalsperre per Injektionsverfahren

Die Funktionsweise einer Horizontalsperre

Eine Horizontalsperre schützt vor aufsteigendem Wasser, das sich in den Wänden Ihrer Gebäude festsetzt. Durch die Kapillarwirkung gelangt Feuchtigkeit aus den unteren Mauern oder gar aus dem Erdreich in die oberen Stockwerke. Dort verursacht sie ein schlechtes Wohnklima, nasse Wände und damit meist auch Schimmel sowie abbröckelnden Putz.

Die Horizontalsperre blockiert die möglichen Wege und sorgt so dafür, dass die Gemäuer trocken bleiben. In Neubauten gehören die Sperrschichten mittlerweile genauso dazu wie andere Abdichtungen. Sie sind in der DIN-Norm 18195 festgeschrieben. Ältere Häuser besitzen meist keine oder sie funktioniert nicht mehr.

Wann ist eine Horizontalsperre notwendig?

Sie wohnen in einem Altbau und haben trotz des regelmäßigen, vorschriftsmäßigen Lüftens sichtbaren Schimmelbefall an den Wänden oder abbröckelnden Putz? Dann ist es relativ wahrscheinlich, dass die Horizontalsperre nicht oder nicht mehr vorhanden ist.

Um andere Möglichkeiten im Voraus auszuschließen, organisieren Sie sich am besten zuerst ein Feuchtigkeitsmessgerät und analysieren damit den Zustand einer betroffenen Wand. Ermittelt die Technik 80 bis 100 Prozent Feuchtigkeit, ist die Wand feucht. Bei 100 Prozent gilt sie als nass. In beiden Fällen ist schnelles Handeln angesagt. Eine temporäre Lösung besteht in der Inbetriebnahme eines Luftentfeuchters. Dieser reguliert jedoch weder den bereits entstandenen Schaden noch die Ursache an sich. Dann hilft nur, eine Horizontalsperre nachträglich einzusetzen.


Arten der Horizontalsperre im Überblick

Im Folgenden stellen wir Ihnen die sechs gängigsten Methoden zum Schutz vor hochsteigendem Wasser vor.

Horizontalsperre Injektionsverfahren

Injektionsverfahren

Die Horizontalsperre mit Injektionsverfahren verschließt die Poren im Mauerwerk. Das Wasser kann dadurch nicht mehr aufsteigen. Als Material kommen unterschiedliche Werkstoffe infrage, beliebt sind vor allem Injektionen mit Alkalisilikat, Paraffin oder Silikonharz. Sie sind erst flüssig und härten dann aus, sodass sie die Sperrschicht bilden können. Damit sie in die Wand gelangen, sind Bohrlöcher notwendig, die in ungefähr 10 bis 25 Zentimetern Abstand liegen und das Gemäuer um zwei Drittel der Tiefe durchdringen.

Die Art des Abdichtens läuft relativ schmutzarm ab und ist noch dazu nicht allzu teuer. Allerdings eignet sie sich nicht für Mauern aus Hohl- oder Natursteinen. Bei allen anderen Wandarten können Sie die Injektion sowohl bei Handwerkern in Auftrag geben als auch selbst vornehmen. Im Gegensatz zu mechanischen Methoden hält die Horizontalsperre per Injektionsverfahren nur ungefähr 20 Jahre.

Maueraustauschverfahren

Das Maueraustauschverfahren ist eine der effizientesten Methoden, jedoch auch die aufwendigste. Sie sieht vor, Teile des Mauerwerks zu entfernen und eine haptische Sperrschicht in Form einer Bitumenbahn oder einer PVC-Sperrfolie einzubringen. Dabei gehen Sie Stück für Stück vor und müssen stets warten, bis der aktuelle Abschnitt getrocknet ist. Allerdings gelingt es im selben Arbeitsschritt, selbst großflächige Schäden in der Wand zu beseitigen. Schließlich tauschen die Fachleute das feuchte Gemäuer in diesem Arbeitsschritt komplett aus.

Da das wiederum ein starker Eingriff in die Statik des gesamten Gebäudes ist, ist es essenziell, dass Sie die Art der Horizontalsperre des Maueraustauschverfahrens nur von absoluten Profis durchführen lassen. Selbst wenn Sie dafür mehr Budget in die Hand nehmen müssen: Die fachgerecht ausgeführte Methode hält bis zu 50 Jahre.

Horizontalsperre Maueraustauschverfahren

Mauersägeverfahren

Das Mauersägeverfahren ist eine weitere mechanische Horizontalsperre. Dafür entfernen die Handwerker jedoch keine ganzen Mauerteile, sondern schneiden eine horizontale Fuge in die betroffene Wand. In der Regel nutzen sie eine Ketten- oder Diamantseilsäge. Die Fuge braucht eine Breite von ungefähr 8 Millimetern, sodass sie die Sperrschicht – bestehend aus einer Folie oder Stahlplatten – fasst. Ist alles an Ort und Stelle, verkeilen die Handwerker die Horizontalsperre im Mauerwerk.

Der Vorteil der Methode liegt in der enormen Effizienz und langen Haltbarkeit. Doch damit geht ein relativ hoher Zeitaufwand einher. Überlassen Sie die Arbeiten unbedingt Profis, sonst kann die Statik Ihres Hauses stark beeinträchtigt werden.

Bohrkernverfahren

Auch beim Bohrkernverfahren braucht es für den ersten Schritt – ähnlich wie bei der Injektionsmethode – Löcher in der Wand. Allerdings muss der Durchmesser hier 8 bis 10 Zentimeter betragen, weshalb Sie dafür ein spezielles Kernlochbohrgerät benötigen. Holen Sie sich dafür am besten professionelle Unterstützung.

Im Abstand von ungefähr 6 bis 8 Zentimetern bohrt Handwerker Hohlräume in das Gemäuer und füllt sie im Anschluss mit wasserdichtem Mörtel. Nach der jeweiligen Aushärtezeit erhalten die vorerst ausgesparten Stellen eine Kernbohrung und entsprechende Füllung. Dank des Überlappens entsteht eine durchgehend dichte Horizontalsperre.

Chromstahlblechverfahren

Die Abdichtung mit Chromstahlblech beginnt ähnlich wie das Mauersägeverfahren: Zuerst benötigen Sie eine horizontale Lagerfuge von wenigen Millimetern. Anschließend schieben die Handwerker unter Zuhilfenahme von Pressluft gewellte Bleche aus Chromnickelstahl in die Mauerfuge. Wichtig ist, dass sich die dünnen Metallplatten überlappen.

Dabei entsteht eine sehr stabile Horizontalfuge, die im Vergleich zu den meisten anderen Varianten auch günstig ist. Allerdings sorgt das Einschlagen für eine enorme Bewegung im Mauerwerk, was bei poröseren Strukturen schnell für Risse sorgen kann. Deswegen eignet sich die Methode nicht für alle Bauwerke und es ist essenziell, dass das von Ihnen beauftragte Unternehmen Statik und Allgemeinzustand vor Aufnahme der Arbeiten genau prüft.

Elektroosmose

Die Elektroosmose ist eine elektrophysikalische Variante der Horizontalabsperrung. Sie nutzt die ureigene Eigenschaft von Wasser, in einem elektromagnetischen Feld stets zum Minuspol zu wandern. Deshalb bringt die Elektroosmose eine Kleinspannung in die feuchten Wände Ihres Gebäudes und verhindert, dass die Kapillaren die Nässe erneut hochleiten. Sie lenkt sie einfach um. Über eine Dauer von bis zu zwei Jahren trocknet die Methode das Mauerwerk.

Jedoch entzieht sie die Nässe nie ganz, weshalb sie eher umstritten ist. Positiv ist, dass sich die Arbeiten sogar für denkmalgeschützte Bauten eignen, da sie das Gemäuer nicht belasten. Allerdings sind die Kosten pro Quadratmeter relativ hoch. Nicht jedoch für das Trocknen an sich, sondern für die vorangehenden Analysen.


Anleitung: Horizontalsperre nachträglich selber machen

Möchten Sie die Horizontalsperre selber machen, steht Ihnen lediglich die Variante der Injektion zur Verfügung. Wir empfehlen Ihnen allerdings, die Arbeiten bloß mit großer handwerklicher Erfahrung und Geschick selbstständig durchzuführen. Beauftragen Sie ein professionelles Unternehmen, sind Sie stets auf der sicheren Seite.

 

Diese Materialien benötigen Sie:

Injektionscreme

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Bohrlochverfüllmörtel

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maxit san Bohrlochverfüllmörtel BVM 20 kg | schwind- und spannungsarm 34,70 €

Schlauchbeutelpresse

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Horizontalsperre Set

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Und so gehen Sie vor:

1. Schritt
1. Schritt

Sperrputz auftragen

Entfernen Sie den Putz am Sockel der nachzurüstenden Wände und bestreichen Sie poröse Fugen mit Sperrputz. Damit verhindern Sie, dass die eingefüllten Flüssigkeiten einfach wieder aus der Fuge herausfließen.

2. Schritt
2. Schritt

Injektionslöcher anzeichnen

Nun zeichnen Sie die Injektionslöcher ungefähr 8 bis 10 Zentimeter über dem Boden horizontal an. Der Abstand zwischen den Bohrungen sollte bei 20 Zentimetern liegen.

3. Schritt
3. Schritt

Injektionslöcher bohren

Nutzen Sie einen Bohrer mit 12 bis 14 Millimetern Durchmesser und setzen Sie die Löcher mit einem Winkel von circa 35 Grad. Der dabei entstehende Hohlraum muss mindestens zwei Drittel der Wandtiefe durchdringen.

4. Schritt
4. Schritt

Injektionsflüssigkeit spritzen

Füllen Sie die geschaffenen Aussparungen nun mit der Flüssigkeit aus den Injektionsflaschen. Sie verteilt sich mithilfe der Kapillarkraft im angrenzenden Gemäuer.

5. Schritt
5. Schritt

Injektionslöcher stopfen

Sind die Flaschen leer, entfernen Sie sie und verschließen die Löcher mit wasserfestem Mörtel.

6. Schritt
6. Schritt

Trockenzeit einhalten

Bis die Injektion vollständig getrocknet und ausgehärtet ist, kann es durchaus 21 Tage dauern – das hängt vor allem von der Trockenheit des Mauerwerks und der Wandart an sich ab. Erst danach können Sie die Wand wieder verputzen!


Was kostet eine Horizontalsperre?

Was genau eine Horizontalsperre kostet, richtet sich stets nach den Dimensionen Ihres Hauses und der verwendeten Methode. Trotzdem lassen sich die Kosten nicht verallgemeinern, da sie ebenfalls durch die jeweiligen Tarife der Handwerker variieren und ob gleichzeitig größere Sanierungen fällig sind. Deswegen gelten die folgenden Angaben lediglich als Richtwerte. Die ungefähren Preise verstehen sich als Kosten pro Quadratmeter der vorgenommenen Horizontalsperre, nicht als Kosten pro laufendem Meter.

Art der HorizontalsperreKosten pro m²
Injektionsverfahren mit Silikonharz 100 bis 200 Euro
Injektionsverfahren mit Paraffin 180 bis 280 Euro
Maueraustauschverfahren 400 bis 800 Euro
Mauersägeverfahren 350 bis 650 Euro
Bohrkernverfahren 200 bis 350 Euro
Chromstahlblechverfahren 200 bis 300 Euro
Elektroosmose ab 350 Euro
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Weitere Materialien für die Horizontalsperre

Im Bauchemie24 Sortiment finden Sie alle Matertialien, die Sie zum Setzen der Horizontalsperre benötigen: Hochwertige Markenprodukte von maxit, weber.tex und Co. für trockenes Mauerwerk.