Prüfkörper zur Kontrolle der Wirksamkeit von hydrophobierenden Imprägnierungen
Anwendungsbereich
Als Kriterium für die Gebrauchstauglichkeit von Fassaden kann das Wassereindringverhalten einer definierten Fläche bzw. eines definierten Flächenverhältnisses zwischen Fuge und Stein herangezogen werden.
Die Messergebnisse sind als Beurteilungskriterium für die Schlagregendichtigkeit von Fassadenbaustoffen geeignet.
Die Prüfung auf Wassereindringen mit dem Funcosil Prüfröhrchen nach Dr.-Ing. Karsten gibt einen Aufschluss über das Verhalten eines Baustoffes bzw. Bauteils gegenüber einer Wassereinwirkung, indem die in den – bei Prüfbeginn lufttrockenen – Baustoff je Zeiteinheit eingedrungene Wassermenge erfasst wird.
Das Funcosil Prüfröhrchen ist anwendbar auf allen ebenen, mineralischen, kapillaraktiven oder hydrophob ausgerüsteten Baustoffen, wie Ziegel, KS-Stein, Putz, Beton, Naturstein oder Fugenmörtel.
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Bestimmung der Wasseraufnahme/Zeiteinheit von mineralischen Baustoffen
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Vergleichsmessungen, z. B. zur Wirksamkeitsüberprüfung von hydrophobierenden Imprägnierungen
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Abschätzung des Wasseraufnahmekoeffizienten nach DIN EN 772-11 möglich
Eigenschaften
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Kalibriert
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Prüfflächendurchmesser ca. 30 mm
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Füllhöhe ca. 10 cm
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Material Polycarbonat
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Prüffläche ca. 4,9 cm²
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Enthält ca. 30 g Butylkautchuk
Vorbereitung der Prüfung
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Reinigen und Trocknen der Haft-/Klebeflächen der Funcosil Prüfröhrchen.
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Säubern der zu untersuchenden Baustoffoberflächen von haftungsmindernden Bestandteilen (Staub, Schmutz u. ä.).
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Fixieren der Prüfröhrchen mit Butylkautschuk zwischen Kontaktfläche der Röhrchen und der Baustoffoberfläche. Die Prüffläche ist freizuhalten. Hinweis: Für reproduzierbare Messergebnisse muss das Steigrohr senkrecht - Öffnung oben - positioniert sein.
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Ggf. zusätzliches Abdichten im Bereich starker Oberflächenrauigkeiten oder zurückliegender Fugen mit Butylkautschuk.
Durchführung der Prüfung
Die in den Baustoff eindringende Wassermenge wird in Abhängigkeit vom Zeitverlauf ermittelt.
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Zügiges Befüllen des Prüfröhrchens mit Leitungswasser bis zum obersten Teilstrich (0 ml). Der durch die Füllhöhe entstehende Wasserdruck auf die Baustoffoberfläche spielt eine große Rolle. Aus diesem Grund sollte das Röhrchen immer wieder aufgefüllt werden, um den Wasserspiegel möglichst konstant zu halten.
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Messwertermittlung: Mit Hilfe einer Stoppuhr ist die in den Baustoff eindringende Wassermenge über einen Zeitverlauf von z. B. 30 Sekunden, 1, 2, 3, 4, 5, 7, 10 und 15 Minuten zu ermitteln und zu protokollieren.
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Wiederbefüllen des Prüfkörpers: Bei Erreichen einer Füllstandshöhe von 3 ml (Erfahrungswert / Wert kann untergrundspezifisch festgelegt werden) ist das Standröhrchen bis zum obersten Teilstrich (0 ml) mittels Spritzflasche wieder nachzufüllen. Die Wassermenge bzw. die kumulierte Wassermenge ist zu protokollieren.
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Nach Beenden der Prüfung Prüfröhrchen vorsichtig mit einem Spachtel vom Untergrund lösen. Butylkautschuk von der Baustoffoberfläche und vom Prüfröhrchen entfernen.
Hinweis zur Methode
Diese Messmethode kann als vergleichende Messung herangezogen werden, wie z. B. vor und nach einer hydrophobierenden Imprägnierung, mit der Aussage „vorher hohe Wasseraufnahme in ml/Zeit; nachher geringe Wasseraufnahme in ml/Zeit“.
Die Prüfung kann baustellenspezifisch durchgeführt werden. D. h. Messzeiten (Bsp.: 30 Sekunden, 1, 2 …. 15 Minuten) sowie die festgelegte Nachfüllgrenze (empfohlen 3 ml) sind variabel wählbar. Für vergleichende Untersuchungen - z. B. vor und nach einer hydrophobierenden Imprägnierung - sind die Parameter konstant zu halten.