Schnellzement
Anwendungsbereich
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Herstellung früh belegereifer Estriche im Innen- und Außenbereich
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Estriche im Verbund, auf Trennlage und auf Dämmschichten
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Frühnutzbare Heizestriche
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Renovierungs- und Sanierungsarbeiten, die unter Zeitdruck stehen
Eigenschaften
Remmers Estrich Schnellzement ist ein werkgemischtes zementäres Bindemittel, welches mit Estrichsand und Wasser angemischt, sehr schnell hydraulisch abbindet und erhärtet. Der Frischmörtel ist geschmeidig, leicht und rationell verarbeitbar mit folgenden Eigenschaften:
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Sehr schnelle Wasserbindung
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Kunststoffvergütet
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Pumpfähig
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Einfaches Abziehen, Glätten und Abreiben.
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Begehbar nach 3 Stunden.
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Nach wenigen Stunden mit Fliesen belegbar.
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Beständig gegen Wasser und Frost-/ Tauwechselbelastungen.
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Druckfestigkeiten n. 24 h: > 10 N/mm² n. 28 d: ca. 25 N/mm²
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Biegezugfestigkeit: n. 24 h: > 2 N/mm² n. 28 d: ca. 6 N/mm²
Gefahr
H315 Verursacht Hautreizungen.
H318 Verursacht schwere Augenschäden.
H335 Kann die Atemwege reizen.
Untergrund
Der Untergrund muss tragfähig und frei von haftungsmindernden Stoffen sein. Zum Erstellen eines Verbundestriches den Untergrund reinigen und nicht tragfähige Schichten entfernen (z. B. Kugelstrahlen, Fräsen, Abbürsten).
Untergründe für befahrene Flächen grundsätzlich mechanisch aufrauen (Haftzugfestigkeit ≥ 1,5 N/mm²).
Verarbeitung
Die verwendete Gesteinskörnung soll der oberen Hälfte des günstigen Sieblinien-Bereiches der DIN 1045 entsprechen. Keine Zusatzmittel, wie z. B. Mischöl, Öle etc. verwenden. Nicht mit anderen Zementen mischen oder strecken.
Herstellung:
1 Gewichtsteil Estrich Schnellzement mit 4 bis max. 5 Gewichtsteilen Estrichsand anmischen (je nach Größtkorn und Festigkeit). Beispiel Gesteinskörnung 0/4 mm, bei einem Mischungsverhältnis von 1:4 (Gewichtsteile): 7,0-11,0 l Wasser (je nach Sandfeuchte) mit 25 kg Estrich Schnellzement und 100 kg Estrichsand 0/4 mm ca. 3 Min. homogen im Estrich- bzw. Zwangsmischer anmischen bis eine erdfeuchte/plastische Konsistenz entsteht. Um den sehr schnell erhärtenden Estrich innerhalb der Verarbeitungszeit ausreichend verteilen, verdichten und glätten zu können, darf er nicht zu trocken angemischt werden!
Maschinenverarbeitung:
2 % Verzögerer (VZ) (Art. 0130) - ca. 0,5 l pro Sack - dem Anmachwasser zugeben.
Haftbrücke für Verbundestriche:
Die Ausführung eines Verbundestriches erfolgt unter Einsatz einer mineralischen Haftbrücke frisch in frisch wie folgt hergestellt nach Raumteilen: Anmachflüssigkeit aus Haftfest + Wasser im Verhältnis 1:2 Raumteilen (RT) herstellen. 1 RT Estrich Schnellzement + 1 RT Quarzsand 0,2 - 2,0 mm (trocken) im Verhältnis 1:1 mischen und Anmachflüssigkeit zugeben bis eine homogene Schlämme erreicht ist.
Auftrag der Haftbrücke:
Die Haftbrücke auf den mattfeuchten Untergrund volldeckend mind. 1 mm aufbürsten und den Estrich sofort frisch in frisch aufbringen. Haftschlämme nicht auftrocknen lassen!
Verarbeitung des Schnellestriches:
Die fertige Mischung sofort auf den Untergrund aufbringen und in vorgesehener Schichtdicke zügig verteilen, verdichten und abreiben. Diese Arbeiten müssen innerhalb der Verarbeitungszeit durchgeführt werden, um eine ausreichende Verdichtung und Glättung zu ermöglichen. Bereits erhärtetes Material darf nicht mehr eingesetzt werden, da keine ausreichende Verdichtung und Festigkeit mehr erreicht wird. Die Estrichflächen dürfen nur so groß bemessen sein, dass sie innerhalb der Verarbeitungszeit fertiggestellt werden können.
Große Flächen durch senkrechte Arbeitsfugen aufteilen (z. B. mit Kanthölzern). Schein- und Bewegungsfugen sind wie bei herkömmlichen Zementestrichen vorzusehen und zu übernehmen.
Hinweise
Angesteifter Mörtel darf weder mit Wasser noch mit frischem Mörtel wieder verarbeitbar gemacht werden. Nicht bei Luft-, Untergrund- oder Baustofftemperaturen unter 5 °C und über 30 °C verarbeiten. Die angeführten Produktkenndaten wurden unter Laborbedingungen bei 20 °C und 65 % relative Luftfeuchte ermittelt.
Niedrige Temperaturen verlängern, hohe Temperaturen verkürzen die Verarbeitungs- und Erhärtungszeiten.
Größere Produktreste in den Verarbeitungsgefäßen beschleunigen die Abbindung. Deshalb die Gefäße vor Gebrauch gut reinigen.
Fertigen Schnellestrich vor zu schnellem Wasserentzug (Wind und Sonne) schützen.
Feuchteempfindliche Beläge und Versiegelungen erst nach Trocknung des Estriches auftragen (temperatur- und luftfeuchteabhängig nach ca. 48 Stunden). Die Restfeuchte ist vor der Verlegung feuchteempfindlicher Beläge zu prüfen (Restfeuchtegehalt max. 1,8 Gew.-%).
Verbrauch
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Bei einem Mischungsverhältnis von 1:4 werden ca. 3,5 - 4,0 kg Zement/m² und cm Schichtdicke benötigt.
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Bei einem Mischungsverhältnis von 1:5 werden ca. 3,0 - 3,5 kg Zement/m² und cm Schichtdicke benötigt.