Semipermanente Graffiti-Schutz-Imprägnierung
Anwendungsbereich
Remmers Graffiti-Schutz kann zur Behandlung mineralischer Baustoffe, wie z. B. KS-Stein, Ziegel, Beton sowie silikatisch gebundener Natursteine, wie z. B. OBERNKIRCHENER SANDSTEIN® im Wandbereich eingesetzt werden.
Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit von Graffiti-Schutz ist ein tragfähiger Untergrund, der dem Wasserstrahl der Heißwasser-Hochdruckreinigung (mind. 80 °C auf der Baustoffoberfläche) standhält.
Nicht geeignet sind morbide Untergründe, Farbanstriche und WDV-Systeme. Nicht anwendbar im Bodenbereich.
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Mineralische Baustoffe wie z. B. Ziegel, Naturstein, Beton, Kalksandstein im Fassaden- und Wandbereich
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Skulpturen und Denkmale
Eigenschaften
Graffiti-Schutz ist eine wässrig-milchige, farblos auftrocknende Imprägnierung. Graffiti-Schutz lagert sich nach Applikation an den Kapillar- und Porenwänden als makromolekulare Schicht ab, ohne die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit merklich zu beeinflussen.
Nach Trocknung zeigt das Produkt folgendes Eigenschaftsprofil:
Durch das Ausbilden einer Trennschicht wird das Einwandern bzw. die Haftung von Farben/Farbpigmenten in bzw. an den Untergrund verhindert. Die Trennschicht kann zusammen mit aufgebrachten Graffiti-Schmierereien mittels Heißwasserhochdruckreinigung (mind. 80-90 °C) entfernt werden. Graffiti-Schutz reduziert auf mineralischen Untergründen die Wasser- und Schadstoffaufnahme.
Die Oberflächenstruktur behandelter Flächen bleibt erhalten. Der Farbton wird leicht intensiviert, der Glanzgrad wird etwas reduziert.
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Wässrig-milchige, farblos auftrocknende Imprägnierung
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Leichte Graffitientfernung mit Heißwasser-Strahlen
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Reduziert auf mineralischen Untergründen die Wasser- und Schadstoffaufnahme
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BASt gelistet
Untergrund
Der Untergrund muss in einwandfreiem Zustand sein. Baumängel, wie z. B. Risse, rissige Fugen, fehlerhafte Anschlüsse, aufsteigende und hygroskopische Feuchtigkeit müssen vorher beseitigt werden. Es muss gewährleistet sein, dass Wasser und darin gelöste Schadsalze nicht hinter die behandelte Zone gelangen können.
Vor jeder Graffiti-Schutz-Applikation müssen anhaftende Schmutz- und Schadstoffkrusten sowie Ausblühungen, Algen und Moose durch geeignete Reinigungsverfahren entfernt werden. Dadurch wird eine Öffnung der Kapillaren und Poren für die Materialaufnahme erreicht. Es ist bei der Reinigung darauf zu achten, dass die Bausubstanz so wenig wie möglich geschädigt wird. Reinigerrückstände (z. B. Tenside) einer vorhergehenden Reinigung können die Wirkung von Graffiti-Schutz beeinträchtigen und müssen deshalb vollständig entfernt werden.
Erhöhte Schadsalzkonzentrationen können zu schweren Bauschäden führen, die durch Graffiti-Schutz bzw. eine hydrophobierende Imprägnierung nicht verhindert werden können.
Angrenzende Flächen:
Bauteile und Stoffe, die nicht mit dem Produkt in Berührung kommen sollen (z. B. Glas, lackierte und zu lackierende Flächen), müssen - ebenso wie z. B. Pflanzen - durch geeignete Maßnahmen geschützt werden (z. B. durch Abdecken mit Baufolie).
Verarbeitung
Graffiti-Schutz ist im Niederdruck-Sprühverfahren mit einer Breitstrahldüse so satt aufzutragen, dass ein 30-50 cm langer Flüssigkeitsfilm an der Baustoffoberfläche herabläuft. Dabei wird die Sprühdüse an der Fassade entlanggeführt und sofort mit einem Flächenstreicher oder Haarbesen nachgearbeitet. Der Vorgang wird mindestens einmal, ggf. öfter wiederholt. Um Fehlstellen zu vermeiden, sollen begrenzte Abschnitte ohne Unterbrechung fertig behandelt werden.
Bei kleineren, komplizierten Flächen, die einen Sprüh- oder Flutauftrag nicht erlauben, kann auch mit Pinsel oder Rolle gearbeitet werden. Zu geringe Auftragsmengen lassen sich bei dieser Arbeitsweise nur vermeiden, wenn stets mit gut getränkten Arbeitsgeräten behandelt wird.
Die frisch behandelte Fläche sollte mind. fünf Stunden vor Schlagregen geschützt werden. Starker Wind und Sonneneinstrahlung können die Verdunstung des Trägermaterials zu Ungunsten der Eindringtiefe beschleunigen.
Häufig sind zu schützende Untergründe bereits wasserabweisend eingestellt. In diesen Fällen und bei Nacharbeitungen muss der Untergrund vor dem Arbeiten im Niederdruck-Sprühverfahren kurz mit Graffiti-Schutz vorgestrichen werden, bzw. sollte das Produkt in den Untergrund mit Deckenbürsten oder Flächenstreicher einmassiert werden. Spezielle Additive heben dann kurzfristig die Hydrophobie auf und ermöglichen so die Anhaftung des wässrigen Produkts auf dem wasserabweisend eingestellten Untergrund.
Verarbeitungstemperatur:
Eine Behandlung von Oberflächen ist bei einer Objekttemperatur im Bereich von 10 °C bis 25 °C durchführbar.
Entfernung von Graffiti:
Graffiti, die mit Sprühlacken auf eine behandelte Baustoffoberfläche aufgebracht werden, sind mittels Heißwasserhochdruckreinigung von mind. 80 - 90 °C im Sprühverfahren zu entfernen.
Dabei löst sich mit dem Graffiti das Material von der Fassade, so dass die Behandlung nach einer Reinigung und anschließender Abtrocknung stets erneuert werden muss.
Es ist wichtig, dass die Wassertemperatur auf der zu reinigenden Baustoffoberfläche noch 80 °C beträgt. Die Wassertemperatur vor Austritt aus der Düse des Hochdruckreinigers muss dementsprechend höher sein.
Achtung:
Bei niedrigem Druck und hoher Temperatur (z. B. 25 bar, 120 °C) werden i.d.R. bessere Reinigungsresultate erzielt als bei hohem Druck und niedriger Temperatur (z. B. 120 bar, 85 °C).
Mit Erhöhung des Spritzabstandes des Hochdruckreinigers verringert sich die Wassertemperatur auf der Baustoffoberfläche.
Auf manchen Flächen verbietet sich (z. B. aus baulichen Gründen) der Einsatz eines Hochdruckreinigers. Hier bietet der Remmers AGE eine sinnvolle Alternative zur Reinigung Graffiti-Schutz behandelter und anschließend beschmierter Flächen.
Verbrauch
Klinker:
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0,1 - 0,2 l/m²
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Naturstein:
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0,3 - 0,8 l/m²
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Ziegel:
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0,2 - 0,5 l/m²
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Granit:
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0,1 - 0,2 l/m²
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Beton:
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0,2 - 0,3 l/m²
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Der Imprägniermittelbedarf ist für die Kalkulation und Ausschreibung an einer ausreichend großen (1 - 2 m²) Versuchsfläche zu ermitteln.
Es ist zwingend erforderlich, an dieser Fläche auch die Beeinflussung der Optik (durch z. B. Farbtonvertiefung) und Wirksamkeit (Schutzwirkung: wie gut lassen sich Graffitis entfernen) des Produktes zu prüfen.